MARIA MONTESSORI gehört zu den pädagogischen Reformer*innen am Beginn des 20. Jahrhunderts.

Geboren am 31. August 1870 in Chiaravalle bei Ancona in der Nähe Roms, war Maria Montessori mit 22 Jahren die erste Medizinstudentin Italiens, hatte aber bereits vorher Naturwissenschaften studiert. Sie beendete ihr Medizinstudium im Juli 1896 mit der Promotion und wurde somit die erste Ärztin Italiens. Während ihrer Spezialisierung im Fachgebiet Psychiatrie befasst sie sich intensiv mit den medizinisch-heilpädagogischen Werken der französischen Ärzte Itard und Séguin. Nachdem sie im Rahmen ihrer Tätigkeit als Assistenzärztin an der Psychiatrischen Universitätsklinik in Rom eine Zeit lang mit geistig behinderten Kindern gearbeitet hatte, wurde sie zunächst Dozentin am Ausbildungsinstitut für Lehrerinnen in Rom und später Leiterin eines medizinisch-pädagogischen Instituts ebenfalls in Rom mit Modellschule der Nationalen Liga zur Erziehung behinderter Kinder.

Im Jahre 1902 begann sie ein Studium der Pädagogik, Experimentalpsychologie und Anthropologie und gab die Leitung des Institutes wieder auf.

1907 eröffnete sie die Casa dei bambini, ihr erstes Kinderhaus in San Lorenzo, einem Arbeiterviertel in Rom. 

Dr. Maria Montessori erhielt somit die Gelegenheit, die Erfahrungen, die sie selbst mit schwach begabten Kindern gemacht hat, auf Kinder zu übertragen, die eine normale Entwicklung durchliefen. Das Resultat war verblüffend. Die Erfahrungen fasste sie in ihrem Buch „Die Entdeckung des Kindes“ zusammen.

Als Wissenschaftlerin beobachtete Maria Montessori die Aktivitäten der Kinder und machte sich darüber Gedanken, wie sie diese weiter anregen und stimulieren könnte. Nach und nach entwickelte sie durch stete Untersuchungen Materialien und Hilfsmittel. Maria Montessori sorgte daneben für eine entsprechend vorbereitete Umgebung, worin sie den Kindern den benötigten Raum für ihren Entwicklungsdrang gab. Auf diese Weise formulierte Maria Montessori eine vielumfassende Theorie über das Leben des Menschen mit seinen Aspekten und Symptomen.

Nach einem erfüllten Leben, welches nahezu ausschließlich der Entwicklung ihrer pädagogischen Konzeption gewidmet war, verstarb sie am 6. Mai 1952 in ihrem Wohnort Noordwijk aan Zee in den Niederlanden. Auf ihrem Grabstein auf dem katholischen Friedhof steht geschrieben:

“ Ich bitte die lieben Kinder, die alles können, mit mir zusammen für den Aufbau des Friedens zwischen den Menschen und in der Welt zu arbeiten.“